not standing / Alexander Vantournhout Ⓑ
SCREWS

Hier sind die Naturgesetze außer Kraft gesetzt: Mit Hilfe von Bowlingkugeln und Anti-Gravitationsschuhen loten Tänzer:innen die Grenzen der Physik aus. Das Publikum erlebt auf einem Rundgang mit einer Reihe von Mikro-Performances völlig neue Beziehungen zwischen Körper und Raum. Kreative Kinetik zum Staunen.

„Ich interessiere mich für das Außergewöhnliche, für alles, was ein bisschen schräg ist, und dabei ist es mir sehr wichtig, dass sich die Zuschauer:innen nicht völlig verirren. Trotz der Subversion und der Twists möchte ich, dass mein Publikum die Möglichkeit hat, sich emphatisch zu verbinden. Deshalb suche ich nach Dingen, mit denen ich mich als Zuschauer:in potentiell verbinden kann.“ So hat der belgische Künstler Alexander Vantournhout mal den Ansatz seiner Arbeit zusammengefasst. Was perfekt auch auf sein FLURSTÜCKE-Gastspiel SCREWS anwendbar ist: schräg und ganz nah am Publikum!

Die Tänzer:innen der Company not standing führen das Publikum mit fünf Mikro-Performances durch bekannte und weniger bekannte Räume der Stadt Münster. Von kurzen Soli und Duetten bis hin zu pointierten Gruppenchoreografien wird die Beziehung zwischen Körper und Objekt regelrecht verdreht oder aus den Angeln gehoben. Eine Bowlingkugel zum Beispiel hat normalerweise nur eine Funktion: am Ende der Bahn so viele Kegel wie möglich umzustoßen. Was aber, wenn dieses Objekt in einen völlig neuen Zusammenhang gebracht wird – und aus dem Objekt das Subjekt macht? Diesen Versuch unternimmt dieser Performance-Rundgang in der Münsteraner Innenstadt – mit dem Geomuseum als Startpunkt. Mit Hilfe von Eisschuhen, Bowlingkugeln, Antigravitationsschuhen trotzen die Tänzer:innen von SCREWS den Gesetzen der Physik und ermöglichen scheinbar die Überwindung der Schwerkraft. Die flämische Plattform Danser Canal Historique hat es auf den Punkt gebracht: „SCREWS ist mehr als Zirkus. Screws ist mehr als Tanz. Es ist etwas, das beides übertrifft.”